„Sei doch endlich froh! Dein Kind ist ja gesund!“
„Es ist ja jetzt schon über 6 Monate her, kannst du es nicht endlich vergessen!“
„Das ist ganz normal, das war bei mir auch so. So ist Geburt halt!“
Kennst du solche oder ähnliche Sätze von Menschen in deinem Umfeld? Vielleicht von ganz nahen Menschen, wie deinem Partner oder deiner Mutter? Treffen sie dich auch so sehr?
Alle diese Sätze haben eines gemeinsam:
Sie können in uns das Gefühl auslösen, dass mit uns etwas nicht stimmt, wir nicht wichtig und richtig sind, uns anstellen, wir undankbar sind. Unsere Gefühle der Trauer und Enttäuschung einfach keinen Raum bekommen und wir es nicht wert sind.
Um besser damit umgehen zu können, ist es hilfreich einmal zu hinterfragen:
WARUM REAGIEREN ANDERE MENSCHEN SO?
1. Sehr häufig haben sie selbst etwas Schlimmes erlebt, wie eben eine traumatische Geburt, und dies nie verarbeiten können. Mit deinem belastenden Geburtserlebnis löst du dann etwas im Gegenüber aus. Gerade die älteren Generationen, wie etwa unsere Mütter und Großmütter, tragen sehr oft altes Trauma mit sich herum. Sie durften und konnten nie darüber sprechen. Der Schmerz sitzt immer noch ganz tief. Sie können immer noch nicht darüber sprechen und „müssen“ deshalb so reagieren.
2. Mangelnde Empathie: ja ich weiß, es ist traurig. Aber aus meiner über 14 Jahre langen Erfahrung als Krankenhauspsychologin kann ich sagen, dass es so vielen Menschen einfach wirklich schwer fällt, sich in das Gegenüber hineinzuversetzen. Wenn jemand (noch) keine Geburtserfahrung gemacht hat oder jemand vielleicht eine sehr selbstbestimmte und freudvolle Geburt erleben durfte und eben Empathie nicht zur Stärke der Person gehört, dann können solche verletzenden und unachtsamen Sätze entstehen.
3. Das Bild von Geburt in unserer Gesellschaft trägt ganz kalr dazu bei, dass wir es scheinbar als ganz normal empfinden, wenn eine Frau eine schreckliche Geburt erlebt. Es wird auch vermittelt – wie in zahlreichen Hollywood Filmen dargestellt – dass wir nach der Geburt anscheinend sofort wieder alles vergessen haben. So nach dem Motto: dass eine Geburt ein ganz schlimmes Ereignis ist, ist völlig normal, aber danach hast du es eh vergessen.
4. Unsicherheit und Überforderung: der Partner oder die Schwiegermutter möchten vielleicht Trösten, machen sich Sorgen und versuchen dann über „logische“ Argumente, der Mama das Leid auszureden. „Sei doch dankbar, sie ist doch gesund!“
5. Die Mutter wird nicht gesehen! Und auch dies ist meiner Meinung nach ein sehr großes gesellschaftliches Thema. Ist dir das auch passiert? Alles dreht sich nur um das Baby! Natürlich darf und soll das Baby begrüßt und bewundert werden! Das bedeutet aber noch lange nicht, dass die Emotionen und das Befinden der Mama keinen Raum haben. Es ist wichtig, wie es uns geht, nicht nur für uns, sondern für das Baby, die ganze Familie und auch die Gesellschaft!
6. Durch unser belastendes Geburtserlebnis und wie es uns damit geht, können wir natürlich auch Angst beim Gegenüber auslösen. Vielleicht sind die anderen richtig fassungslos oder auch wütend. Diese Gefühle sind oft schwer auszuhalten und dann wird eben mit solchen Sätzen versucht, das Gefühlte abzuwehren.
7. Schlechtes Gewissen oder Geburtstrauma beim Partner: in meinen Begleitungen erlebe ich oft, dass es durch die belastende Geburt auch zu Beziehungsproblemen kommt. Selbstverständlich stellt schon die Geburt des ersten Kindes allein schon eine riesen Herausforderung für uns als Paar dar!
Manche Frauen fühlen sich von ihrem Partner im Stich gelassen. Oder die Partner haben die Geburt ganz anders erlebt und die Frauen fühlen sich dadurch in Frage gestellt. Für andere Frauen ist es ganz klar, dass auch der Partner ein Trauma erlitten hat.
Wenn die Frauen dann beginnen, das Erlebte zu verarbeiten, dann löst sich auch Vieles beim Partner. Plötzlich können sie wieder miteinander sprechen und Verständnis füreinander entwickeln.
Es ist so wichtig, dass wir uns selbst wichtig nehmen und nicht auf die Erlaubnis oder die Unterstützung vom Umfeld warten, damit wir mit der Verarbeitung des Erlebten beginnen.
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WIE KÖNNEN WIR DAMIT UMGEHEN?
Ich weiß, dass all die Erklärungen nicht wirklich helfen, dir deinen Schmerz zu nehmen, wenn solche Aussagen und Unverständnis von außen kommen. Vielleicht hilft es dir aber ein Stück weit, dein Gegenüber etwas besser zu verstehen und damit zu erkennen, dass das Verhalten vom anderen nicht unbedingt etwas mit dir oder deiner Geburtsgeschichte zu tun hat.
Was kannst du nun konkret tun?
💜 Sprich über dein Befinden und erkläre, wie du dich fühlst und wie es dir geht, wenn dir so etwas gesagt wird.
💜Leite dein Umfeld dabei an, wie es dir helfen kann. Ja, ich weiß, eigentlich brauchst du die ganze Aufmerksamkeit und Unterstützung und jetzt sollst du auch noch den anderen dabei helfen, wie sie damit umgehen können? Überlege dir, wer dich wie unterstützen kann. Damit hilftst du vor allem denjenigen, die sich überfordert fühlen, dir aber eigentlich gerne zur Seite stehen möchten.
💜Spreche auch über deine Erwartungen. Möchtest du, dass dir deine Mama einfach einmal nur zuhört und nicht kommentiert und gleich erzählt, wie es bei ihr alles war damals? Dann bitte sie darum. Sorge für dich.
💜Bei solchen Sätzen, wie „Hauptsache das Kind ist gesund!“, warum nicht einfach sagen: „Ja ich bin froh und auch sehr dankbar darüber, das mindert aber nicht meine Trauer, Wut und Enttäuschung über das Erlebte. Und auch MEINE Gefühle sind wichtig!“.
💜Bei manchen Menschen ist es mitunter auch einfach besser, klare Grenzen zu setzen und zu kommunizieren, dass du nicht mit ihr oder ihm darüber sprechen möchtest.
💜Suche dir aktiv ein dich unterstüztendes Umfeld und Menschen, die dich wirklich verstehen und dich nicht in Frage stellen. In den Frauenkreisen im Mamahealingcircle, meinem Intensivprogramm für Mamas nach schweren Geburtserlebnissen, erfahren die Frauen, wie wohltuend und heilsam es ist, endlich gesehen und verstanden zu werden!
Hallo du Liebe, mein Name ist Sonja, ich bin Klinische- und Gesundheitspsychologin und ganzheitliche Yogalehrerin seit über 20 Jahren. Ich bin Mama von zwei wunderbaren und ganz unterschiedlichen Jungs.
Mit meinen ganzheitlichen Methoden habe ich schon hunderte Frauen erfolgreich begleitet. In meinen mamahealing Angeboten finden sich traumatherapeutische, körperorientierte und yogatherapeutische Elemente, die dich stabiliseren und wieder zurück in deine Kraft und Lebendigkeit führen.
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